DIRK SALZ
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# 2098
42 x 22 x 6 cm
Pigment und Harze auf Multiplex
2015
Preis auf Anfrage

# 2010
2014
Pigmente und Kunstharz
auf Multiplex
48 x 38 x 12 cm
Preis auf Anfrage

# 2047
48 x 38 x 12 cm
Pigmente und Kunstharz auf Multiplex
2014
Preis auf Anfrage

# 2097
2015
Pigmente und Kunstharz
auf Multiplex
42 x 22 x 6 cm
Preis auf Anfrage

# 1953
2012
Pigmente und Kunstharz
auf Multiplex
70 x 70 x 7 cm
Preis auf Anfrage
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REFLEXION UND TRANSPARENZ!
Auf MDF-, Holz- oder
Aluminiumplatten wird schichtweise leicht pigmentiertes Harz
aufgetragen. Dazu werden immer Teile des Bildes abgeklebt, die im
nächsten Arbeitsgang mit nicht pigmentiertem Harz
‚gefüllt‘ werden. Die Anzahl der erforderlichen
Schichtungen ist von der vorab in maßstabsgetreuen Skizzen
erfolgten Komposition abhängig. In der Regel sind 7 bis 8
Schichten und annähernd doppelt so viele Arbeitsgänge zur
Fertigstellung erforderlich.
Die besondere Auffälligkeit der Arbeiten von Dirk Salz ist die in
den meisten Fällen hochglänzenden, z.T. an Spiegel
erinnernden Oberflächen. Durch sie ist das erkennen des
‚eigentlichen Bildes‘ faktisch unmöglich, da –
egal aus welchem Blickwinkel der Betrachter schaut – die
Spiegelungen dies verhindern. Die daraus resultierende Irritation
‚was ist im Bild und was ist Spiegelung‘, thematisiert die
(‚Un-‘) Zuverlässigkeit menschlicher Wahrnehmung und
ist integraler Bestandteil der Arbeiten.
Im Spannungsverhältnis zu den Betrachter
‚abweisenden‘, vom Bild fernhaltenden Reflexionen der
Oberfläche, steht die extrem transparente Schichtung der Arbeiten
und die daraus resultierende Tiefe, die den Betrachter ins
‚Bildinnere‘ zieht.
Im konkreten Gegensatz zur kleinlichst geplanten Komposition der
Aufteilung der Bildfläche steht der schwer kontrollierbare Umgang
mit dem Material. So offenbaren die Bilder bei sehr genauer Betrachtung
Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche und auch der
Strenge der Linienführung oder der Dichtigkeit des Farbauftrags.
„Indem Dirk Salz in
seinen neuen Bildern Oberflächenreiz und Tiefenwirkung bzw.
Reflexion und Transparenz in ein produktives Spannungsverhältnis
zueinander setzt, initiiert er das Sehen als einen Erfahrungsprozess.
Seine Arbeiten behaupten weder, einen Blick hinter die Dinge
freizugeben noch begnügen sie sich mit einem unverbindlichen Spiel
von Formen und Farben. Stattdessen wecken sie die Entdeckerlust des
Auges. Bei ihrer Betrachtung kann man sich dessen vergewissern, dass
Sehen kein bloßes Registrieren von vorhandenen Tatsachen, kein
bloßes Abrufen von Informationen ist. Indem sie unser
Wahrnehmungsverhalten deutlich herunterbremsen, das im Alltag auf das
schnelle Erfassen von Sachverhalten trainiert ist, lassen diese Bilder
das Sehen als einen komplexen Vorgang erfahren. Man kann die Arbeiten
von Dirk Salz als „slow paintings“ bezeichnen (um ein
neuerdings ins Spiel gebrachtes Schlagwort zu gebrauchen).
„Langsamkeit“ bezieht sich auf den zeitaufwändigen
Produktions-, vor allem aber den Wahrnehmungsprozess. In ihr zeigt sich
der Zeit-Faktor dieser Bilder. Die Zeit ist kein äußerlich
beobachtbarer Gegenstand, sondern, mit Immanuel Kant gesprochen,
„nichts anders, als die Form des innern Sinnes, d. i. des
Anschauens unserer selbst und unseres inneren Zustandes.“
Die Arbeiten von Dirk Salz – und darin liegt ihre Relevanz -
zielen exakt auf den „inneren Zustand“, auf das
„Anschauen unserer selbst“ im Akt der
Bildbetrachtung.“
Peter Lodermeyer, Auszug aus Katalogtext ‚Unbedingt‘ 2010)
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